Calle 27 Buenavista
Calle 27 Buenavista ist meinem Viertel gewidmet, Buenavista, wo meine Familie immer noch lebt so wie die alten Nachbarn und meine Freunde. Diese Menschen sind immer noch da, en la lucha de siempre*, en la bolá*, en el invento*. Ich dachte, sie würden mich wie einen Fremden ansehen, wie jemanden, der weggegangen ist und draußen geblieben ist, aber zu meinem Glück war es nicht so. Die Zuneigung war immer noch die gleiche, alles war wieder wie früher, so wie etwas, was in einer kleinen Ecke des Hauses liegen geblieben war und nie weggeräumt wurde, bis zu dem Tag, an dem ich wiederkommen würde. Von allen wurde ich zur Begrüßung umarmt und geküsst, von Frauen wie von Männern. Das Gelächter war noch das gleiche, die Scherze und derben Ausdrücke, die man sich zurief, die laute Musik des Nachbarn, das Asere* zur Begrüßung und die chispa de tren*, der selbst gepanschte Schnaps, der die Probleme vergessen lässt und Freude macht.
Meine Fotos sind in Farbe und nicht in Schwarz-Weiß. Ich habe mich dafür entschieden, da ich nicht wollte, dass sie ihren Glanz, ihren Charakter und die menschliche Wärme verlieren. Diese Elemente stehen für mich an erster Stelle, um dem Betrachter einen unmittelbaren Kontakt zu den Situationen zu ermöglichen, die auf den Fotos eingefangen sind. Ich glaube, dass die Schwarz-Weiß-Fotografie eine kühle Distanz zwischen den Protagonisten der Fotos und dem Betrachter geschaffen hätte. Es hätte sich um irgendeine nähere oder fernere Zeit handeln können, aber ich wollte nicht die Vergangenheit sondern die Gegenwart zeigen, die Gegenwart der Kubaner im 21. Jahrhundert.
Ich wollte in meiner Arbeit nicht in erster Linie die Probleme zeigen, mit denen sich jeder meiner Protagonisten herumschlägt, und noch viel weniger die Probleme des ganzen Landes thematisieren. Was ich zeigen wollte, ist, wie ich bereits gesagt habe, die menschliche Wärme, die ich geatmet habe, während ich unter diesen Menschen lebte. Diese Momente, die ich so genossen habe und niemals vergessen werde.
Erklärungen: